Alternative Musik ist ein Ober- oder Sammelbegriff für Musikrichtungen außerhalb des Mainstreams. Bereits Ende der 1960er gab es die ersten Alternative Bands, die auf den Stil der Underground Szene basierten. Underground war lange Zeit die Bezeichnung für Musik, die in der Öffentlichkeit kaum wahr genommen wurde. Erst in den 1990er integrierte sich Alternative teilweise in den Mainstream.
Abseits des Mainstreams
Pop ist eine Mainstream Kultur, Hardrock, Metal, Alternative Pop sind Musikrichtungen des Undergrounds. Es gibt eine gewisse Aufmerksamkeit und zahlreiche Anhänger verschiedener Musikrichtungen, die aber nicht allgemein von der Gesellschaft verfolgt werden. So spielen Radios überwiegend Mainstream Musik aus den Charts und bedienen sich nur zu geringen Teilen an Nischen.
Alternative entstand in den Vereinigten Staaten und basierte häufig auf bestehende Musikrichtungen. 1967 veröffentlichte die Band Velvet Underground ihre erste Alternative Platte „Velvet Underground & Nico„. Die Platte gilt heute als Startschuss für die Entwicklung der Alternative Musik. Bis in die 1990er blieben solche Platten stets im Abseits und wurden in erster Linie nur von Collage Radios gespielt. Verschiedene Studentenverbindungen gründeten in der Zeit zahlreiche Bands und wurden so zu Nachahmern der Alternative Szene.
Entwicklung in den 1990er
Anfang der 1990er drangen immer mehr Bands der Alternative Nischen in die Öffentlichkeit. Die ersten Bands schlossen Verträge mit großen Labels. Die Aufmerksamkeit stieg und so wuchs auch das Interesse an der Vielzahl der Nischen Bands. Aber wie sollte das vereinbar sein, sich weiterhin im Underground zu halten, abseits des Mainstreams, wenn plötzlich die Öffentlichkeit Gefallen an den neuen Stilrichtungen fand?
Einer der ersten erfolgreichen Alternative Bands war REM, später folgte Nirvana mit einem noch viel größeren Erfolg. Nirvana wird noch heute in der Musikszene verehrt und von der jüngsten Generation gehört. Ein Ohr an die Jugendzimmer der aktuellen Zeit verrät, dass Alternative Musik wieder auflebt und zwar im Stile der 1990er.
Alternative Musik heute
Mittlerweile gibt es Alternativ Rock, Alternative Hip-Hop, Alternative Pop und viele weitere, die sich vom Mainstream dieser Musikrichtungen ins Abseits stellen. Sie vermischen verschiedene Musikrichtungen miteinander, so ist es heute durchaus üblich, dass Rapper mit Rock Bands oder DJs Werke produzieren, die in den Ohren der Zuhörer gut ankommen. Alternative ist nicht immer vom Mainstream zu unterscheiden. Das beste Beispiel liefert Rihanna mit dem Werk „Stay„. Die us-amerikanische Sängerin sieht sich selbst im Genre Hip-Hop, RnB zuhause und dennoch ist auch sie nicht abgeneigt Alternative Werke zu schaffen, wie „Stay“, das eigentlich nie ein Mainstream Musikstück werden sollte.
Wer aber so bekannt ist wie Rihanna, hat fast keine Chance für eine kleine Gruppe von Zuhörern etwas Einzigartiges zu schaffen. Die Aufmerksamkeit ist gewaltig und es gibt viele, die Rihanna tagtäglich auf den Social Media Kanälen verfolgen und jedes einzelne Wort von ihr sammeln.
Alternative in Europa
Nicht alles was die US-Amerikaner produzieren landet automatisch in Europa. Wobei die Erfolge von REM und Nirvana vorhersehbar waren und selbstverständlich auch in Europa viele Anhänger fanden. Alternative in Europa setzt sich aber wieder vom amerikanischen Alternative ab. In Europa wird das Genre vor allem von kleinen Volksbands genutzt, um die Menschen gezielt zu erreichen. Im Vergleich zu den Vereinigten Staaten sind die Werke der Musiker häufig politisch, kulturell und gesellschaftlich motiviert.
Paleface aus Finnland lässt sich nur schwer einordnen, er bewegt sich im Underground Hip-Hop und schafft mit seinen Texten Alternative Werke, die nur national für großes Aufsehen sorgen. So geht es auch Maxida Märak, die irgendwo zwischen Hip-Hop, Folk und Alternative Pop Werke zu Tage fördert, die Themen anspricht, die von anderen Musikern gerne gemieden werden. Beide gehören in ihren Ländern kleineren Volksgruppen an, auch das ist ein wesentlicher Faktor der Alternative Musikszene. Underground wird weniger von Staatsangehörigen des staatlichen Mainstreams gelebt. Es sind Musiker, die laut Kritik üben, alternative Lösungen anbieten und so in den Dialog mit den Machthabern treten.